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Pflanzen

Hier findest du Informationen zu

Pflanzenwachstum

Welche unterschiedlichen Faktoren beeinflussen das Pflanzenwachstum in einem hydroponischen System?

Welche Besonderheiten gibt es speziell in der Aquaponik?

Bio-Zertifizierung

Was ist ein Biosiegel? Welche gibt es und was sind die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um ein Solches zu erhalten? 

Kann auch das Gemüse aus einem aquaponischen Sytem  zertifiziert werden? 

Pflanzenwachstum

Pflanzen haben Grundbedürfnisse, welche das optimale Wachstum beeinflussen. Ausschlaggeben für das Pflanzenwachstum sind: 

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Nährstoffe

Nährstoffe sind für das Pflanzenwachstum essenziell. Derzeit gibt es 14 essenzielle Pflanzennährstoffe. Diese sind in einem guten Dünger für Hydroponik vorhanden. Dazu gehören: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel, Kalzium, Bor, Chlor, Mangan, Eisen, Nickel, Kupfer, Zink und Molybdän.​

In der Aquaponik ist durch die Stickstoffaufnahme, Verdauung und Ausscheidung der Fische Ammoniakstickstoff (NH3 und NH4+) im Wasser enthalten. Welcher durch Bakterien in einer sogenannten Nitrifikation in Nitrat (NO3+) umgewandelt wird und so zur Aufnahme durch die Pflanzen verfügbar ist. Neben Stickstoff sind wie bereits erwähn noch andere Nährstoffe von essenzieller Bedeutung für ein optimales Pflanzenwachstum. Diese müssen dem Zulauf des hydroponischen Systems entsprechend zugesetzt werden. [1] [3]

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Licht

Auch bei hydroponischem Anbau ist Licht für das Pflanzenwachstum notwendig. Hier liegt die optimale Anzahl bei 8-10 Stunden. Steht Sonnenlicht zur Verfügung ist das ideal. Wenn nicht kann inzwischen über energiesparende aber trotzdem leistungsstarke LED Lampen Abhilfe geschaffen werden. Hier gibt es spezielle Pflanzen-LEDs mit optimalen Wellenlängenbereichen. [2]

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Sauerstoff

Die Pflanze benötigt im Wurzelbereich für das Wachstum Sauerstoff. Ist zu wenig Sauerstoff im Wasser, geht die Pflanze ein. Zudem verbessert ein hoher Gehalt an gelöstem Sauerstoff im Wasser die Aufnahme von Nährstoffen durch die Pflanze. Liegt ausreichend Sauerstoff vor, so kann der Nährstoffgehalt reduziert werden, die Pflanzen wachsen trotzdem schnell.

Wie gelangt Sauerstoff in die Nährstofflösung? Entweder durch Sprudelsteine oder durch das Umpumpen des Wassers und die Wasserführung wird Sauerstoff ins Wasser eingebracht. [2]

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Temperatur

Die Temperatur kann nur in gewissen Grenzen beeinflusst werden. Wichtig ist es, den Einfluss der Temperatur auf die Wachstumsprozesse zu kennen. Bei steigender Wassertemperatur nimmt der Gehalt an gelöstem Sauerstoff ab – von 0 – 30°C halbiert er sich im Wasser. Mit steigender Temperatur nimmt aber gleichzeitig die Stoffwechselaktivität zu, die Pflanzen benötigen eigentlich mehr Sauerstoff.

Günstige Wachstumsbedingungen liegen im Bereich von 18 – 25 °C vor, aber auch darunter oder darüber findet Wachstum statt. Das gilt für das Wasser sowie auch für die Umgebungsbedingungen. [2]

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pH-Wert

Der Säuregrad (pH-Wert) des Wassers hat Einfluss auf die Verfügbarkeit der Nährstoffe für die Pflanzen. In einem pH Bereich von 5,5 – 6,5 können die verschiedensten Nährstoffe von den Wurzeln am besten aufgenommen werden, was unabhängig von der Anbaumethode ist. Der pH-Wert sollte gemessen und angepasst werden, um günstige Wachstumsbedingungen zu schaffen. Da die Pflanzen einen zu schnellen pH-Wechsel nicht mögen, sollte die pH-Wert-Anpassung schrittweise erfolgen. [2]

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CO2

CO2 ist ein wichtiger Bestandteil für den Wachstumsprozess der Pflanzen. Vorteilhaft ist, dass unter Lichteinwirkung durch die Photosynthese CO2 von den Pflanzen aufgenommen und verarbeitet wird. Der für uns wichtige Sauerstoff O2 wird freigesetzt.

Der Gasaustausch findet an Spaltöffnungen, meist auf den Unterseiten von Blättern statt. Ist es zu heiß oder der Wurzelballen zu trocken, schließen die Spaltöffnungen, der Stoffwechsel der Pflanzen verlangsamt sich. Hier haben hydroponische Anbausysteme Vorteile. Da der Wurzelbereich stets mit Wasser versorgt ist wir der Stoffwechsel nicht verlangsamt. Steht ausreichend CO2 zur Verfügung, können die Pflanzen ungehindert wachsen. [2]

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Vorteile von hydroponischen Systemen:  [3]

  • nährstoffreiches, frisches, schneller wachsendes Gemüse und Kräuter

  • verbraucht 95 % weniger Wasser als die traditionelle Landwirtschaft

  • kein Transport & keine Verpackung

  • keine Pestizide oder Düngemittel

  • keine Erde - kein Unkraut

  • vertikales Wachstum - spart Platz

Bio-Zertifizierung

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Die genauen Anforderungen an die Produkte variieren dabei. So ist beim EU-Bio-Siegel der Einsatz von Tiermehl im Dünger, Pflanzenschutzmittel und der Bewirtschaftung erlaubt. Bei Demeter oder Naturland dagegen nicht  [4] [5].

Alle deutschen Biosiegel erfüllen die gleichen Grundvoraussetzungen. Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln, ionisierender Strahlung zur Konservierung und Gentechnik sind verboten. Zudem gibt es Vorgaben an die Fruchtfolge, sowie die Anzahl der Zusatzstoffe, welche in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sein dürfen. [6] [7] [8]

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Die Pflanzen im Wedding erfüllen auf den ersten Blick alle grundsätzlichen Punkte. Weshalb dürfen diese dennoch nicht als Bio – Produkte vermarktet werden?​ Die europäische Komission gab dazu folgendes Statement: 

"Nach den EU-Vorschriften dürfen Pflanzen, die als Hydrokulturen angebaut werden, nicht als Bio-Produkte vermarktet werden. Denn biologische Erzeugung bedeutet immer, dass Pflanzen auf natürliche Weise aus dem Boden wachsen." 

Kräuter, Salate und anderes Gemüse, welche in einem Aquaponik-System gezüchtet werden, wachsen in einer Nährstofflösung und können deshalb also nicht biozertifiziert werden. Fische aus der Aquaponik dürfen als Bio-Fische verkauft werden, wenn die Rechtsvorschriften für die biologische Aquakultur eingehalten werden." [9]

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Quellen:

[1] Pflanzenfabrik (2021): Hydroponik Nährlösung (Grundlagen-Guide), https://www.pflanzenfabrik.de/hydroponik-naehrlosung/, [aufgerufen am 15.09.2021].

[2] Hydroponik Urban Gardening: Hydroponik - optimale Wachstumsbedingungen, https://www.hydroponik-urban-gardening.de/hydroponics-guide/hydroponics-optimal-growing-conditions/?L=1, [aufgerufen am 15.09.2021].

[3] ARC Farms (2021): http://arc-farms.com/, [aufgerufen am 15.09.2021].

[4]  Naturland e.V. (2021): Naturland Öko und Eu Bio im direkten Vergleich, https://www.naturland.de/images/Naturland/Richtlinien/RiLi_Vergleich_Naturland-EU_deu.pdf, [aufgerufen am 15.09.2021].

[5] Demeter e.V. (2021): Erzeugung und Verarbeitung, Richtlinien für die Zertifizierung „Demeter“ und „Biodynamisch“. Auflage 100

[6] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2021): 20 Jahre Bio-Siegel, https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/oekologischer-landbau/bio-siegel.html#:~:text=Mit%20dem%20Bio%2DSiegel%20k%C3%B6nnen,Landbau%20produziert%20und%20kontrolliert%20wurden.&text=Das%20Bio%2DSiegel%20steht%20somit,%C3%B6kologische%20Produktion%20und%20artgerechte%20Tierhaltung[aufgerufen am 15.09.2021].

[7] Ökolandbau (2021): Bio-Siegel, https://www.oekolandbau.de/bio-siegel/[aufgerufen am 15.09.2021].

[8] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2021): EU-Bio-Logo, https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/oekologischer-landbau/eu-bio-logo.html;jsessionid=EAC1EDF218D2D561C763F53CED807715.live921[aufgerufen am 15.09.2021].

[9] Europäische Komission (2021): Biologische Erzeugung und Bio-Produkte, https://ec.europa.eu/info/food-farming-fisheries/farming/organic-farming/organic-production-and-products_de#productscoveredbyeuorganicsrules[aufgerufen am 15.09.2021].

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